Chinesische Mauer Wandern

Über die Chinesische Mauer wandern gehört zu den beliebtesten Aktivitäten während eines Besuchs im Reich der Mitte. Die Große Mauer gilt auch als Mutter aller Wanderwege.

Über die Chinesische Mauer wandern

Die Chinesische Mauer, die auch Große Mauer oder Lange Mauer genannt wird, zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes. Sie ist Bestandteil der Sieben Weltwunder. Über die chinesische Mauer wandern gehört bei einem Chinabesuch eigentlich sogar zum Pflichtprogramm. Dabei lassen sich Tageswanderungen durch die verschiedenen Mauerabschnitte unternehmen.

Bei der Chinesischen Mauer handelt es sich jedoch nicht um ein komplettes Bauwerk, sondern um unterschiedliche Abschnitte, deren Verlauf sich in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder änderte. Je nach Messung und Ansichten bringt es die Große Mauer auf eine Gesamtlänge zwischen 6000 und 21.196 Kilometern. An bestimmten Stellen wurde die Mauer nur von simplen Erdwällen gebildet, während an anderen Stellen eindrucksvolle Verteidigungsanlagen entstanden. Insgesamt verfügt die Chinesische Mauer über 43.721 einzelne Standorte und Objekte.

Geschichte der Chinesischen Mauer

Die ersten Bauten der Chinesischen Mauer sollen bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. begonnen haben. Ab 214 v. Chr. entstanden unter dem ersten chinesischen Kaiser Qi Shihuangdi größere Schutzwälle zur Abwehr von kriegerischen Völkern aus dem Norden. Dabei ließ er die Mauer unter den Kammlinien der nördlichen Gebirge errichten.

Im Laufe der Zeit kam es immer wieder zu Aus- um Umbauten an der Großen Mauer, wie zum Beispiel während der Jin-Dynastie (1125-1234), die das Bollwerk weiter verstärkten. Die Ausprägung der Mauer, die noch in der Gegenwart Bestand hat, erfolgte in der Ming-Dynastie. So ließ Kaiser Honghzi die Ming-Mauer errichten, um das Reich der Mitte besser gegen die Mongolen zu schützen. Außerdem diente sie zum Überwachen der Handelswege. Bis zu 300.000 Soldaten wurden zur Bewachung der Mauer abgestellt.

Der Verlauf der Mauer richtete sich nach den Bergkämmen, was eine besonders aufwendige und kostspielige Bauweise erforderte. Als Baumaterial dienten Steine sowie Natursteine. Lediglich das Äußere der Mauer wurde mit Stein versehen, während das Innere aus Schotter, Sand und Lehm bestand.

Die Große Mauer heute

In der Umgebung von Touristenzentren ist die Chinesische Mauer noch sehr gut erhalten oder wurde entsprechend restauriert. Allerdings befinden sich größere Teile des monumentalen Bauwerks heute in sehr schlechtem Zustand. Zum Teil machten sich örtliche Dorfbewohner an ihr zu schaffen, um sie als Steinquelle für den Bau von Straßen und Gebäuden zu verwenden, was jedoch seit 2006 verboten ist.

Seit 1987 zählt die Chinesische Mauer zum Weltkulturerbe der UNESCO. Darüber hinaus bietet sie ein überaus beliebtes Wanderziel.

Über die Chinesische Mauer wandern in Badaling

Das beliebteste Ziel zum Wandern und Besichtigen der Großen Mauer ist Badaling. Die Großgemeinde Badaling befindet sich rund 70 Kilometer von Peking entfernt und ist der am meisten besuchte Abschnitt des alten Bollwerkes. Oft wird eine Reise nach Peking mit einem Besuch der Mauer bei Badaling verbunden.

Errichtet wurde der Abschnitt während der Ming-Dynastie im Gebirge Jundu Shan mit einem Militärvorposten. Jedes Jahr pilgern Millionen von Besuchern nach Badaling, um die Große Mauer zu sehen oder dort zu wandern. Neben Hotels sind auch Restaurants sowie eine Kabinenseilbahn vorhanden.

Über die Chinesische Mauer wandern bei Jinshanling

Ein weiterer populärer Abschnitt der Großen Mauer befindet sich im Berggebiet von Jinshanling im Kreis Luanping, der rund 120 Kilometer in nordöstlicher Richtung von der chinesischen Hauptstadt Peking liegt. Der Mauerabschnitt geht in den Simatai-Abschnitt über. Er entstand während der Ming-Dynastie ab 1570.

Der Jianshanling-Abschnitt bringt es auf eine Länge von 10,5 Kilometern und eignet sich gut für Wanderungen. Er ist mit 67 Türmen und zwei Leuchttürmen ausgestattet. Mit einer Seilbahn gelangt der Besucher auf den höchsten Mauerpunkt. Außerdem kann über eine Hängebrücke gewandert werden.

Die Wanderung beginnt am Zhuanduo-Turm und führt die Wanderer nach Osten. Immer wieder zeigen sich die imposanten Wachtürme. Nach vier bis fünf Stunden endet die Wanderung am Ostturm.

Über die Chinesische Mauer wandern bei Simatai

Im Kreis Miyun, rund 120 Kilometer von Peking entfernt, liegt der Mauerabschnitt Simatai. Er erreicht eine Länge von 5,4 Kilometern und verfügt über 35 Signaltürme. Erreichen lässt sich Simatai durch eine Wanderung von Jinshanling aus. Ferner gibt es einen seilzuggebundenen Mini-Train, der die Touristen zum Berggrat transportiert.

Über die Chinesische Mauer wandern bei Nacht

Als besonders schön gilt ein Spaziergang auf der Großen Mauer in der Nacht, wofür sich Jinshanling besonders gut eignet. Am Simatai-Abschnitt kann anschließend in einer sehenswerten Wasserstadt übernachtet werden. Auch bei einer Nachttour ist der Ausblick von der Chinesischen Mauer unvergesslich.